28.09.2008: Yosemite NP: Tioga Road, Tuolomne Meadows

Von dem steppenartigen Campingplatz sind wir um 07:00 aufgebrochen, da wir den Tag noch möglichst vollständig für die Erkundung des Yosemite nutzen wollten. Nach einer Stunde Autofahrt, unter anderem über einen recht beeindruckenden Pass, haben wir in Groveland einen echt süßen Laden gefunden, der eigentlich eine Gärtnerei war, aber auch Sportklamotten, Kunsthandwerk und eine Kaffeebar anbot. Dort haben wir uns mit Kaffee versorgt (es gab eine Kanne mit stärkerem Kaffee, die wir gerne nahmen) und einen netten kurzen Schwatz gehalten. Eine gute halbe Stunde später erreichten wir den Yosemite NP. Zu unserer Überraschung hatten wir genau den Tag erwischt, an dem dieses Jahr der Eintritt kostenlos war.

Der Siesta Lake

Der Siesta Lake am frühen Morgen

Per Auto haben wir an diesem Tag den nördlichen Teil des Parks erkundet und sind der Tioga Road gefolgt, die am östlichen Parkende bis auf gut 3000m geht. Wir sind also in Richtung Tuolomne Meadows gefahren und haben die sagenhafte High Sierra mit ihren Granitflächen entdecken können. Überall konnte man Berge und Hügel aus schierem, von Gletschern abgeschliffenem, ungewöhnlichen hellen Granit sehen. Da er durch die Gletscher teils regelrecht poliert war, leuchtete er in der Sonne manchmal wie Schnee. Unser erster Zwischenstopp war am Siesta Lake, ein kleiner See, der am verlanden ist und sehr pittoresk im Wald lag.

Jeder Spalt wird von Bäumen genutzt

Jeder Spalt wird von Bäumen genutzt.

Dann sind wir zum Olmstead Point gefahren und dort auf den Felsen herumgelaufen und geklettert. Vor allem die Bäume, die sich im schieren Granit in irgendeiner noch so kleinen Ritze festhielten, fanden unsere Bewunderung.

Der Siesta Lake

Ein erster Blick auf den Half Dome (und links davon Cloud's rest)

Bäume in der High Sierra, in der Nähe von Olmstead Point

Bäume in der High Sierra, in der Nähe von Olmstead Point

Die High Sierra in Richtung Tenaya Lake, von Olmstead Point aus

Die High Sierra in Richtung Tenaya Lake, von Olmstead Point aus

Bäume in einer Felswand

Bäume in einer Felswand

Ein Steinmanderl in der Nähe von Olmstead Point

Ein Steinmanderl in der Nähe von Olmstead Point

Tenaya Lake

Tenaya Lake

Thorsten am Tenaya Lake

Thorsten am Tenaya Lake

Etwas länger sind wir dann am Pothole Dome herumgeklettert und haben uns in einer Mulde, die durch die Gletscher rund und glatt geschliffen war, die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Das war echt besser als ein Sessel! Die Landschaft, auf die man hier blickt, ist umwerfend. Leider ist hier so spät im Jahr so gut wie kein Wasser mehr zu finden, und somit waren die Almwiesen der Tuoloumne Meadows gelb und dürr. Auch die Wasserfälle waren entweder ganz trocken oder nur Rinnsaale.

Die Tuolomne Meadows vom Pothole Dome aus

Die Tuolomne Meadows vom Pothole Dome aus

Der Pothole Dome

Der Pothole Dome

Natascha genießt den warmen, polierten Fels

Natascha genießt den warmen, polierten Fels

Nachdem wir beim Tuolomne Visitors Center waren sind wir noch zum Lembert Dome, einem gut 200m aus der Ebene ragenden glattgeschliffenen Monolithen, gefahren und sind auch an diesem herumgekraxelt. Schließlich ging es auf den Rückweg, es sind von hier schließlich mehr als 40 Meilen bis zum Yosemite Valley, wo wir am Abend unser Zelt aufschlagen wollten. Wir hielten am Tenaya lake, um Mittag zu essen, und sahen den Blue Jays und den Kletterern zu, die sich hier so tummelten, und wurden insbesondere auf letztere recht neidisch. Yosemite ist wirklich ein Traumrevier für Kletterer aller Übungsstufen.

Lembert Dome I

Lembert Dome I

Lembert Dome II

Lembert Dome II

Wir beide am Lembert Dome

Wir beide am Lembert Dome

Kletterer am Tenaya Lake

Kletterer am Tenaya Lake

Ein Blue Jay

Ein Blue Jay.

Als wir das Valley am frühen Nachmittag erreichten, war hier schon jede Menge los. Unser Campingplatz, Upper Pines, lag ganz hinten im Tal, so dass wir auf dem Weg dorthin direkt am El Capitan vorbeikamen. Wir hielten und bestaunten die berühmte Nose-Kletterroute, in der sich tatsächlich mindestens drei Seilschaften ausmachen ließen. Auch in der Wand rechts der Nose war einiges los, was wir bewundern konnten, und unsere Lust, zu klettern, wurde noch größer, wenn auch nicht unbedingt in dieser monströsen Wand.

Der Bridalveil Fall, erwartungsgemäß fast trocken

Der Bridalveil Fall, erwartungsgemäß fast trocken

Die berühmteste Nose der Welt

Die berühmteste Nose der Welt

Die Wand des El Capitan

Die Wand des El Capitan

Am Campingplatz angekommen haben wir unser Zelt aufgeschlagen und alles Essen sowie Kosmetika und Geschirr in die Bear Box gesteckt. Denn, wie uns die Ranger nachdrücklich einschärften, wir seien jetzt im Bärenland und es gebe jeden Tag im Tal Vorfälle mit Bären. Es gab hier neben dem Wetterbericht sogar einen Bärenbericht, der für das laufende Jahr über 300 Zwischenfälle mit einem Sachschaden von über 120.000 $ beschrieb. Verletzt wurden aber bisher nur Bären, 13 sogar tödlich, immer bei Kollisionen mit Autos.

Half Dome mit Gewitterwolke

Half Dome mit Gewitterwolke

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